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Cleverer Trick: Food-Nudging

Wie Gäste freiwillig zur gesünderen Alternative greifen

Schon mal was von Food-Nudging gehört? Das ist ein vieldiskutierter Trend mit interessanten Ansätzen für die Gemeinschaftsverpflegung: Gäste sollen bei der Auswahl von Speisen unbewusst dazu gebracht werden, die gesunden Varianten zu wählen. Dazu braucht es meist gar nicht viel – ein sanfter Stupser reicht. Ein "Nudge" eben; das englische "to nudge" bedeutet "jemanden anstupsen". Gerade in Zeiten von Corona rückt ein gesundes Leben und wohl überlegte Ernährung immerhin in den Fokus ...

Klar, die meisten Menschen wissen genau, welche Lebensmittel für die Gesundheit förderlich sind und welche nicht. Trotzdem greifen sie eher zu Süßigkeiten, fettigen Speisen oder Weißmehlprodukten. Diese Entscheidung lässt sich aber beeinflussen – und das macht sich der Nudging-Trend zunutze: durch kleine Denkanstöße, die unbewusst und automatisch wirken. Gäste haben so das Gefühl, sich frei entschieden zu haben und nicht bevormundet oder gezwungen worden zu sein. Beim Nudging wird Gästen beispielsweise nicht einfach ein vegetarisches Gericht vorgesetzt. Es wird ihnen einfach besser präsentiert, sodass ihnen die Entscheidung dafür leichter fällt. 

Mehr Wasser statt süße Getränke

Zitronenwasser

Je attraktiver eine Speise oder ein Getränk gegenüber einer oder eines anderen ist, desto eher greifen Gäste zu. Sie werden also z. B. mehr Wasser trinken, wenn Sie es kostenfrei anbieten. Sie können mit bunten und witzigen Aufklebern auf die Wasserstationen hinweisen oder Wasserkaraffen mit Zitronenscheiben und Kräutern effektvoll platzieren – am besten in Augenhöhe und griffbereit. Farbenfrohe Trinkbecher wecken zusätzlich Aufmerksamkeit. 

Effektvoller Speiseplan

Kantine Essen

Gesunde Gerichte mit Vollkornprodukten und Gemüse sollten auf dem Speiseplan immer an erster Stelle stehen. Zusätzlich können Sie das gesündere Angebot durch farbige Hinweise oder lustige Icons markieren. Sie hängen den Speiseplan am schwarzen Brett aus? Dann setzen Sie für die gewünschten Speisen eine gezielte Beleuchtung ein. 

Auch Speisepläne, die z. B. für die Schulverpflegung im Internet präsentiert werden, können positiven Einfluss auf die Wahl der Gäste nehmen: Je nach Altersgruppe können Sie farbenfrohe Fotos mit Comicfiguren einsetzen, die Schrift der empfehlenswerten Speisen anders oder auffälliger gestalten oder den Gerichten besondere Namen geben. 

Schlau aufgebautes Buffet

Betriebsverpflegung

Auch am Buffet gilt: Das Auge isst mit. Hübsches Geschirr, auffällige Servietten oder Tabletts ebenso wie farbige Aufkleber oder lustige Hinweisschilder lassen Gäste schneller zu Gesundem greifen. Stellen Sie außerdem die bessere Wahl in den Vordergrund und erschweren Sie den Zugang zu weniger erwünschten Speisen: Gäste suchen sich Vollkornprodukte, Gemüse und Fisch schneller aus, wenn diese mit weniger Anstrengung erreichbar sind. Auch in der Dessert-Abteilung liegt klein geschnittenes Obst idealerweise vor Pudding und Kuchen.

Grundsätzlich sollten die ungesunderen Optionen weiter hinten auf dem Buffet stehen, schlechter zu sehen und zu erreichen sein. Frei nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn! Auch die Beleuchtung hat dabei einen besonderen Effekt: Weniger Licht und fehlende Deko machen das Angebot unattraktiver. Gut ausgeleuchtet sollten dagegen natürlich die empfohlenen Nahrungsmittel sein. 

Damit Sie bei Gästen mit Food-Nudging langfristig Erfolg haben, brauchen Sie ein starkes Team: Alle Mitarbeiter müssen zusammenarbeiten und alle Maßnahmen kennen, die sich gut in den täglichen Arbeitsablauf integrieren lassen. Hilfreich ist es, sich immer in den Gast hineinzuversetzen und die Essensausgabe aus seiner Sicht zu betrachten. 

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