Die größten Wein-Irrtümer
Diese Mythen ranken sich um die edlen Tropfen
Von Liebhabern verehrt, von Kennern analysiert – das Thema Wein bietet jede Menge Gesprächsstoff. Dadurch sind im Laufe der Zeit Regeln entstanden, die längst überholt, jedoch hartnäckig in den Köpfen verankert sind. Welche Halbwahrheiten Sie getrost vergessen können? Wir schenken Ihnen reinen Wein ein ...
Wein verdampft beim Kochen
Was wäre ein saftiges Wildgericht ohne einen Schuss Rotwein? Auch eine Rahmsoße für Fischgerichte findet erst durch etwas Weißwein zur Perfektion. Dabei herrscht die Meinung, dass sich der Alkohol beim Ablöschen schnell verflüchtigt. Stimmt nur bedingt, denn mit einem Pfannen- oder Topfdeckel hält sich das Aroma prima in der Speise.
Verschnittweine sind gepantscht
Ganz im Gegenteil: Das Zusammenstellen unterschiedlicher Rebsorten erfordert jede Menge Kompetenz und Fingerspitzengefühl. Dies zeigt sich besonders gut an Qualitätsweinen aus Bordeaux, die aus maximal 5 verschiedenen großen Rebweinen verschnitten werden.
Korkfehler verfliegen mit der Zeit
Ist das Aroma durch einen Korken verfälscht, nützt es leider nichts den Wein zu dekantieren oder karaffieren. Der korkige Geschmack wird dadurch nur verstärkt.
Das Karaffieren kann jedoch helfen, wenn junge, unverschlossene Weine einen muffigen Geschmack aufweisen. Der Sauerstoff beim Karaffieren lässt dann viele Jungweine im Schnellverfahren reifen, wodurch sich das Aroma voll entfaltet.
Weine mit Schraubverschluss sind minderwertig
Ist ein Wein verkorkt, gilt dies als ein Zeichen von Qualität, glauben viele. Weit gefehlt! Kork ist zwar ein tolles Naturprodukt, verfälscht jedoch oft den Geschmack des Weins. Mit einem Schraubverschluss ist dieses Problem zu 100 % ausgeschlossen.
Je älter der Wein, desto besser
Nicht unbedingt. Insbesondere einfache Weine verlieren schnell an Frische und Spritzigkeit, werden sie erst nach 2 Jahren getrunken. Eine lange Lagerung beeinflusst den Geschmack negativ. Anders bei süßen Weinen; der Zucker wirkt konservierend und beinträchtigt nicht den Geschmack.
Bei hochwertigen Weinen kommt ein zu früher Trinkgenuss einem Todesurteil gleich. Hier gilt tatsächlich die Weisheit: je älter, desto besser!
Weiß- und Rotwein ergibt Roséwein
Wer glaubt, dass Roséwein eine Mischung aus Rot- und Weißwein ist, ist schief gewickelt. Die rosa Färbung entsteht dadurch, dass der Wein mit den Schalen der Trauben gegoren wird. Je länger die Schalen im Most liegen, desto intensiver wird die Farbe des Roséweins.
Häufig entsteht ein Roséwein als ein Nebenprodukt von Rotwein. Dabei wird bei der Produktion ein Teil des Traubensaftes nach 12 bis 48 Stunden in der Maische abgezapft und weiterverarbeitet. Aber auch die Rebsorten, die ihren eigenen Charakter mitbringen, spielen bei der Intensität der Färbung eine wichtige Rolle.
Salz hilft bei Rotweinflecken
Dieser Trick hilft nur bei frischen Flecken. Denn das Salz löst den Farbstoff bevor dieser in die Textilfasern eindringen kann. Ist der Rotweinfleck schon eingetrocknet, ist das Hausmittelchen Salz leider wirkungslos.