Jeder Mensch ist anders
Die Rolle von Mentalitätsunterschieden in der Führung
Eine der größten Herausforderungen im täglichen Führungsgeschäft ist die Notwendigkeit, sich mit der Unterschiedlichkeit seiner Mitarbeiter aktiv auseinandersetzen zu müssen. In den "guten alten Zeiten" konnte sich eine Führungskraft auf einen Lieblings-Führungsstil zurückziehen und damit 95 % des Tagesgeschäftes bestreiten. Die Mitarbeiter hatten zu funktionieren, basta! Seit der Jahrtausendwende hat es in dieser Hinsicht einen deutlichen Wandel gegeben: Der einzelne Mensch als Individuum rückt in den Fokus und möchte entsprechend seiner Mentalität angesprochen und respektiert werden. Und zwar in allen Hierarchiestufen.
Führungsverantwortliche brauchen daher heutzutage einen gewissen Variantenreichtum, um diesen Unterschieden einigermaßen gerecht werden zu können. Diesen Führungsstil, der sich den verschiedenen Individuen anpasst, bezeichnet man als situativen Führungsstil.
Wie kann das gelingen?
Selbstverständlich lassen sich die unterschiedlichen Mentalitäten nicht verallgemeinern oder über einen Kamm scheren. Dennoch kann man versuchen, bestimmte Grundstrukturen im Verhalten von Menschen als Ausgangspunkt für eine situative Führung zu nehmen.
Drei Schwerpunkte in der Mentalität
Bei genauerer Beobachtung kann man feststellen, dass es wiederkehrende Schwerpunkte in den Mentalitäten der Mitarbeiter gibt:
Da sind zum einen die Menschen, die gedankliche und strukturelle Ordnung brauchen, die vorher verstehen müssen, was sie tun sollen und ein klares Bild einer Aufgabe brauchen:
die Kopfmenschen. Die Stärke ist hier eindeutig eine strukturierte Arbeitsweise. Nur ist leider der Weg in die Handlung manchmal weit entfernt…
Auf der anderen Seite stehen die Macher. Das sind die Menschen, die ordentlich wegschaffen können, die initiativ zupacken, die Spaß am improvisierenden Entdecken haben und dabei eine gute Figur machen wollen. Das Risiko ist hier, dass der Aktionismus von außen betrachtet auch schonmal etwas hastig und kopflos wirken kann.
Eine dritte Menschenart ist in ihrem Schwerpunkt eher an guten Beziehungen orientiert:
die Beziehungskünstler. Die Kollegen sind im Idealfall gute Kumpels, oft Freunde. Die Arbeitsatmosphäre muss stimmen, der Zusammenhalt im Team muss funktionieren. Bei so viel guter Stimmung kann dann jedoch der Output manchmal etwas zu kurz kommen …
Konsequenzen für das Führungsgeschäft
Eine Führungskraft muss Mitarbeiter zu guten Arbeitsergebnissen führen, egal wie sie gestrickt sind. Das heißt, dass Menschen unterschiedlicher Mentalität auch unterschiedlich angesprochen und angeregt werden sollten.
Für eine Führungskraft bedeutet das, dass sie sich von dem Lieblings-Führungsstil – der oft auch mit der eigenen Mentalität eng verknüpft ist – verabschieden muss.
Ein Training kann dabei helfen sich mit den typischen Unterschieden von Menschen zu beschäftigen, um in Ruhe die eigenen, individuellen Vorgehensweisen für diese Unterschiede entwickeln zu können.
Dort lernen Führungskräfte mit welchen Menschentypen sie schon gut zurechtkommen und mit welchen Mentalitäten sie lernen müssen entsprechend umzugehen, sodass jeder Mitarbeiter das bekommt, was nötig ist, um sehr gute Arbeitsergebnisse abliefern zu können.