Optimierung: Arbeitssicherheit
So schützen Sie Ihre Mitarbeiter
In der Küche arbeiten Mitarbeiter oft unter schweren Bedingungen: Starke Temperaturunterschiede, scharfe Gerätschaften, große Lasten und vieles mehr erschweren den Arbeitnehmern den Alltag. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmer beim Thema Arbeitsschutz up-to-date sind, um ihre Mitarbeiter zu schützen …
Der Begriff "Arbeitsschutz" umfasst alle Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen sowie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Schutzaspekt
Was macht krank?
Vermeidung von Gesundheitsschäden
- Unfälle
- Berufskrankheiten, andere arbeitsbedingte Erkrankungen
Förderungsaspekt
Was hält gesund?
Förderung der Gesundheit
- Stärkung der organisationalen Ressourcen
- Stärkung der personellen Ressourcen
Probleme erkennen
Für einen funktionierenden Arbeitsschutz ist es wichtig, die Gefahren zu erkennen, die Leib und Leben gefährden. Zwei einfache Fragen decken die entsprechenden Probleme auf: "Was macht krank?" und "Was hält gesund?".
Gefährdungen in einem Küchenbetrieb werden mithilfe einer Übersicht erkannt. Unterschieden werden u.a. folgende Gefährdungen:
- Mechanische Faktoren, z.B. Quetschungen durch Maschinen
- Elektronische Faktoren, z.B. defekte Stromkabel
- Thermische Faktoren, z.B. das Arbeiten am heißen Kochherd. Es besteht die Gefahr der Verbrennung
- Klima z.B. Zugluft und Lüftung
- Vibrationen z.B. Küchenmaschinen
- Schall z.B Lautstärke der Spülmaschine
- Brände, Explosionen z.B. Überhitzen der Fritteuse
- Gefahrstoffe, z.B. bei ungeschützten Arbeiten an und mit Gefahrstoffen wie Reinigungs- und Desinfektionsmitteln
- Physische Belastung/Arbeitsschwere, z.B. das Arbeiten mit zu schweren Gebinde-Einheiten (25kg Sackeinheiten)
- Psychische Belastungen z.B. Stress
Wenn in diesem ersten Schritt die Gefahr erkannt wurde, wird anschließend ein Schema angewendet: Es unterstützt dabei, die Gefahr bzw. die Gefahrenquelle zu eliminierieren oder auf ein vertretbares Maß zu reduzieren.
Zum Beispiel ist bei einer sehr lauten Küchenmaschine ohne Abschaltautomatik das Risiko einer Arbeitserkrankung durch dauerhafte Lärmbelästigung sehr hoch und es besteht Verletzungsgefahr durch z.B. Quetschungen.
- Schritt 1 = Gefahrenquelle vermeiden/beseitigen/reduzieren – eine andere Maschine kaufen
- Schritt 2 = Sicherheitstechnische Maßnahmen – die Maschine so erweitern, dass der Mitarbeiter nicht in das laufende Gerät eingreifen und die Maschine in der Lärmbelastung durch Kapselung des Betriebsgeräusches reduziert werden kann
- Schritt 3 = Organisatorische Maßnahmen – die Maschine wird von einer Person befüllt und eine andere Person kontrolliert den Gerätebetrieb
- Schritt 4 = Nutzung persönlicher Schutzausrüstungen für den Mitarbeiter – Die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung ist je nach Gerät und Branche gesetzlich vorgeschrieben. In diesem Beispiel ist die persönliche Schutzausrüstung u. a. dafür da, damit sich keine weite Arbeitskleidung mit der Maschine verknoten kann. Außerdem ist ein Gehörschutz an dieser Stelle ratsam, da die Maschine über einen längeren Zeitraum pro Tag in Betrieb ist und einen gewissen Dezibel-Wert übersteigt.
- Schritt 5 = Verhaltensbezogene Maßnahmen – Unterweisungen und Betriebsanleitungen für die Maschine
Ein entscheidender Faktor ist, dass die Maschine richtig genutzt und sie nach arbeitsschutzgerechten Bedingungen verwendet wird. Nur so können die getroffenen Maßnahmen zum Erfolg führen.
Das hier verwendete Beispiel ist stark zusammengefasst und zeigt keine vollständige und allgemeingültige Lösung. Die in diesem Beispiel genannten Rahmenbedingungen sind im Betrieb durch befähigte Personen genauestens zu analysieren und zu beurteilen, um auf dieser Grundlage das Ziel zu definieren und verschiedene Lösungen zu entwickeln. Diese Vorarbeiten führen dann zu einer Lösungsentscheidung für die analysierte Gefährdung. Dann heißt es "Umsetzen und Kontrollieren" und das neue Arbeitssystem wieder auf Gefährdungen überprüfen.