Winteräpfel
Frisch und knackig durch die kalte Jahreszeit
Im Herbst ernten, im Winter reinbeißen. Mit Winteräpfeln gibt’s auch für die kalte Jahreszeit Vitaminbomben direkt vor unserer Haustür! Und das ist in der momentanen Zeit nicht unwichtig, denn wie wir alle wissen: An apple a day keeps the doctor away!
Inzwischen haben wir uns alle daran gewöhnt, dass Äpfel das gesamte Jahr über erhältlich sind. Was viele Menschen nicht mehr wissen: Ursprünglich wurden Apfelsorten nach ihrer Pflück- und Genussreife unterschieden – nämlich in Sommeräpfel, Herbstäpfel und eben auch Winteräpfel. Sobald sie geerntet werden können, Als pflückreif gelten Äpfel, sobald sie geerntet werden können. Das heißt allerdings noch nicht, dass sie auch genießbar sind! Hierzu müssen sie nämlich häufig noch nachreifen. Wie z. B. bei Winteräpfeln: Sie werden zwar bereits im Herbst geerntet, aber erst nach einiger Lagerung im Winter genießbar.
Große Vielfalt direkt vor der Haustür
Welche Apfelsorten zählen denn nun zu den Winteräpfeln? Allgemein bezeichnet man die Sorten als Winteräpfel, die im Herbst – meist Oktober oder November – geerntet werden und anschließend noch bis zu zwei Monate lagern, um nachzureifen. Genießbar sind die Vitaminbomben also frühestens im Dezember, oft jedoch auch erst im späteren Winter. Das Besondere an der späten Ernte: die vergleichsweise lange Lagerfähigkeit – teilweise bis spät in den Frühling hinein. Daher werden Winterapfel-Sorten auch als Lagersorte bezeichnet. Ein weiterer Vorteil von Winteräpfeln: Sie sind vor unserer Haustür verfügbar und punkten daher auch in Sachen Regionalität.
Zu den Winterapfel-Sorten gehören beispielsweise der Berlepsch, der Glockenapfel, die Rote Sternrenette, der Boskop, der Topaz und der Weiße Winter-Calville. Und, wie sollte es im Winter auch anders sein, werden manche Sorten auch als Weihnachtsapfel bezeichnet – zumindest umgangssprachlich. Warum das so ist? Weil sie sich vor einiger Zeit wunderbar als Weihnachtsschmuck eigneten, um Weihnachtsbäume und Adventskränze zu schmücken: klein, rund, knallrot und glänzend poliert – die Vorlage für die Weihnachtsbaum-Kugeln,wie wir sie heute kennen.
Rote Sternrenette (Weihnachtsapfel)
Dunkelrot gefärbt, rund und mit glatter Haut – das ist die Rote Sternrenette, auch bekannt als "Weihnachtsapfel". Neben seiner Farbe hat diese Winterapfel-Sorte noch ein weiteres Kennzeichen, die ihr ihren Namen verleihen: sternförmige rostartige Schalenpunkte. Der süßsäuerliche Geschmack wird gepaart mit einer vergleichsweise schwachen Aromatik. Allerdings lässt sich die Rote Sternrenette hervorragend auf Streuobstwiesen züchten. Das Fallobst ist ziemlich unempfindlich gegenüber Fäule – ein echter Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit. Gepflückt wird die Sorte ab Anfang September und ist lagerfähig bis Mitte Januar.
Berlepsch
Der Berlepsch ist eine alte Apfelsorte, die seit 1880 gezüchtet wird. Er schmeckt nicht nur saftig, würzig und erfrischend, sondern ist auch außerordentlich gesund. Aufgrund seines sehr hohen Gehalts an Vitamin C stellt er die meisten anderen Apfelsorten in den Schatten. Die Ernte des Berlepsch findet von Ende September bis Mitte Oktober statt. Nach seiner mehr als zweimonaten Lagerungszeit ist er schließlich von Anfang Januar bis rund Ende März genussreif.
Topaz
Nicht nur richtig lecker, sondern auch unkompliziert im Anbau: der Topaz. Erstmals gezüchtet wurde diese Apfelsorte in Tschechien. Da der Topaz äußerst resistent gegenüber Krankheiten ist, benötigt er nur kaum Pflanzenschutzmittel. Daher eignet er sich besonders gut als Bio-Apfelsorte. Die mittelgroßen gelb-roten Winteräpfel sind saftig, richtig knackig und schmecken leicht süß-säuerlich. Pflückreif ist der Topaz ab Mitte Oktober. Nach zweimonatiger Lagerung kann von Mitte Dezember bis in den März hinein genossen werden.
Boskop
Auch bekannt als "Schöner von Boskoop" stammt diese Apfelsorte ursprünglich aus den Niederlanden. Aufgrund seiner Größe und vor allem seines hohen Säuregehalts ist der Boskop besonders beliebt für Apfelmus, als Bratapfel oder in Apfelkuchen. Doch auch für Apfelsaft oder Apfelwein ist er außerordentlich gut geeignet. Ein echter Alleskönner in der Küche! Nachdem die Äpfel von Ende September bis Mitte Oktober nachgereift sind, bleiben sie bei guter Lagerung bis März haltbar.
Glockenapfel
Der vermutlich aus der Schweiz oder Süddeutschland stammende Glockenapfel wird heute in ganz Deutschland angebaut. Woher der Name stammt? Ganz klar: von seiner glockenähnlichen Form und seiner grün-gelben Farbe. Wer säuerlich-erfrischendes Obst mag, wird den Glockenapfel lieben.
Die Pflückreife erlangt der Glpckenapfel im Oktober, richtig lecker ist er ab Dezember. Gelagert werden kann er übrigens bis sage und schreibe Juni! Ein echter Lager-King im Obstregal!